13. August 2024 – die Reise geht weiter in Richtung Süden. Auch dort ist Norwegen wunderschön, insbesondere der Bereich Fjord-Norwegen.
Den 1. Teil der Reise findest du hier.
Bessacker
Wir verließen nach einer ruhigen Nacht den Campingplatz Bessacker. Wir folgten weiterhin der Fv715, die uns wieder durch abwechslungsreiche Landschaften führte, bis wir Nachmittags am Halsa ferjekai ankamen. Hier gibt es direkt am Wasser einen Parkplatz, auf dem für schmales Geld auch im Camper übernachtet werden darf.
Die Nacht war unruhig, denn die Fähre fährt bis in die Nacht hinein und fängt morgens um 04:00 wieder an. Gleichzeitig hört man auf dem Parkplatz den an- und abfahrenden Verkehr. Den Stellplatz kann ich, trotz schöner Aussicht, nicht empfehlen.
Am nächsten Tag nahmen wir selbst die Fähre und setzten nach Kanestraum über.
Atlanterhavsvegen
Von dort ging es zum Atlanterhavsvegen (Atlantikstraße). Nachdem ich bei der Norwegen Kreuzfahrt mit meiner Mutter bereits kurz dort gewesen bin, wollte ich dort etwas mehr Zeit verbringen. Und natürlich meiner Tochter diese verrückte Straße zeigen. Außerdem wollte ich das Schiffswrack fotografieren, das hatten wir damals nicht zu sehen bekommen.
Um das Wrack zu sehen, kannst du hier kurz parken: 63°00’49.4″N 7°19’56.3″E. Das Wrack liegt bei 63°00’46.7″N 7°20’26.6″E. Die Insel, an der das Boot aufgelaufen ist, ist in Privatbesitz, du kommst nicht dichter an das Wrack heran.
Wir sind im Anschluss die Straße einmal hin und zurück gefahren, dann fuhren wir im Bogen zum Eresfjord. In der Gegend waren wir schon einmal, als wir den Aursjøvegen gefahren sind.
Die Nacht haben wir dann auf dem Campingplatz Saltkjellnes Camping verbracht.
Reinheimen
Am Morgen des 15.08. machten wir uns auf den Weg zum Reinheimen Nationalpark. Einfach so, weil es da schön ist.
Wir vertrödelten den Tag in dieser Region und fanden dann einen ruhigen Schlafplatz nahe Billingen an der Rv15.
Türkises Wasser
Weiter ging es dann am nächsten Morgen Richtung türkises Wasser. Wir kamen in die Nähe der Gletscherseen Oppstrynsvatnet, Oppdalvatnet, Lovatnet und Oldevatnet. Es gibt einige mehr, alle werden gespeist vom Jostedalsbreen (Breen bedeutet Gletscher). An diesen Farben kann ich mich einfach nicht sattsehen. Die türkise Farbe in Gletscherseen kommt daher, dass im Wasser feinstes vom Gletscher gemahlenes Gesteinspulver schwebt. Bei der Fließbewegung des Gletschers wird am Gletscherbett der Felsen abgeschliffen und poliert. Das dabei entstehende Gesteinsmehl gelangt ins Schmelzwasser, das als «Gletschermilch» Seen und Flüsse trübt. Wenn das Sonnenlicht auf diese im See schwebenden Partikel trifft, werden die blauen und grünen Anteile des Lichts zurückgestreut. So erscheinen Gletscherseen für das Auge türkisfarbig.
Gamle Strynefjellsvegen
Statt weiter auf der Rv15 zu fahren, haben wir wieder einmal den Gamle Strynefjelssvegen genommen. Das ist die Vorgängerstraße zur Rv15 in diesem Gebiet. Ich mag sie total gerne fahren, man sieht immer wieder etwas Neues. Und gerade an Tagen mit Bewölkung finde ich diese Straße wunderschön. Von diesem Tag habe ich auch ein Video unserer Strecke. Vor zwei Jahren sind wir hier gleich nach der Winteröffnung durchgefahren, da war richtig viel Schnee!
Nach dem Strynefjellsvegen sind wir einen Bogen durch Stryn und dann zum Oldevatnet. Dort ist man dicht am Brikdalsbreen
Im Anschluss sind wir die Straße wieder zurückgefahren (geht nicht anders) und wieder auf die Fv60.
Auf der Passhöhe hatten wir dann mal wieder eine tierische Begegnung 😉 Das ist übrigens nicht ungewöhnlich. Viele Tiere werden einfach auf den Höhen zum Grasen losgelassen. Die Flächen sind meist nicht eingezäunt, sondern durch natürliche Begebenheiten wie Abgründe, Felswände oder Seen / Flüsse begrenzt. In die Straßen, welche die Gebiete durchqueren, sind “Viehgitter” eingelassen. Das sind dicke Eisenrohre, die quer zur Fahrtrichtung in die Fahrbahn eingelassen sind. Der Abstand ist so groß, dass ein Schaf-/Ziegen-/Kuhfuß da zwischen passt, was für die Tiere unangenehm ist, und sie am Weglaufen hindert. Sie betreten die Gitter nicht. Die Autofahrer haben sich auf die Tiere einzustellen.
Fjærland
Unser weiterer Weg führte ins Fjærland, nach Sogndal. Dort fanden wir in einer Ausbuchtung am Rand des schmalen Weges am Fjord einen ruhigen Stellplatz für die Nacht.
Leider regnete es die Nacht durch, und auch der nächste Tag war trübe. Von daher passte es ganz gut, dass es ein Tag mit Fahren, Ver- und Entsorgen und Einkaufen werden sollte. Trotzdem haben wir unterwegs natürlich einiges gesehen.
Vikafjellet
Schon kurz nach Verlassen des Schlafplatzes am Fjord stießen wir auf die RV13. Ihr folgten wir den Rest des Tages. Die Rv13 führt auch über das Vikafjell.
Auch das Vikafjell haben wir schon einmal durchfahren. Damals war die Straße allerdings noch im Neubau und es war voller Baufahrzeuge. Auch der Tunnel war damals dicht, wir fuhren in Kolonne um den Berg herum.
Heute ist die Straße über das Fjell fertig, es gibt viele Möglichkeiten, anzuhalten und die schöne Gegend anzusehen.
Unseren Schlafplatz haben wir dann in der Nähe von Voss gefunden.
Hier endet der 3. Teil dieser Reise. Zum 4. und letzten Teil.
Wunderschöne Fotos Anja und in Verbindung mit deinem Bericht nicht zu toppen. Ist schon ein schönes Land. Und Marie hat sich ja auch tapfer gehalten. 👍