Norwegen – eine 11-tägige Kreuzfahrt zum Nordkap und zurück

Norwegen – eine 11-tägige Kreuzfahrt zum Nordkap und zurück

Das habe ich noch nie gemacht – eine Kreuzfahrt! Zusammen mit meiner 82-jährigen Mutter bin ich Mitte Mai von Hamburg aus in See gestochen. Unsere 11 Tage dauernde Kreuzfahrt führte uns an Norwegens Küsten entlang bis zum Nordkap und wieder zurück. Was ich dabei erlebt habe, meine Bilder und auch Tipps zu Kreuzfahrten findest du hier.

Am 15.05.24 starteten wir morgens mäßig aufgeregt mit dem Auto in Richtung Hamburg, Cruise Terminal Steinwerder. Hier lag die MS Preziosa und wartete auf uns und die anderen Gäste. Wir parkten am Parkplatz direkt vor dem riesigen Schiff (alles, was größer ist als ein Butterdampfer, empfinde ich als riesiges Schiff).

Im Vorfeld hatte ich etliche Youtube Videos zum Thema Kreuzfahrt gesehen, und ich war mir sicher, dass wir die optimale Kabine (10. Deck, Balkonkabine) gebucht hatten. Wir würden sehen. Im Verlauf des Artikels werde ich einige Affiliate-Links verwenden. Ich markiere diese Links mit einem *), damit du nicht überraschst bist, dass du beim Anklicken bei Amazon landest. Wenn du darauf klickst und etwas kaufst, bekomme ich von Amazon eine Provision. Für dich ändert sich nichts, auch der Preis nicht.

Einschiffung und Abreise

15. Mai 2024

Vor der Reise hatte ich durch die Videos erfahren, dass die Bordkarte anscheinend immer dabei sein muss. Empfohlen wurde, diese mit einem Schlüsselanhänger-Band*) zu tragen. Ich hatte nicht nur das schwarze Band, sondern auch eine etwas schmuckere Ausführung*) für meine Mutter und mich bestellt. Das würde bei festlicher Bekleidung nicht so doof aussehen.

Gegen 12:00 kamen wir in Hamburg am Terminal an. Wir wurden zügig eingewiesen (Parken&Meer), gingen dann zum Terminal, wo wir unsere Koffer aufgeben konnten. Die würden dann ohne uns den Weg an Bord finden (Spoiler: hat geklappt).

Wir machten uns dann auf den Weg zum Check-in. Da ich kürzlich eine neue Hüfte bekommen habe, ging ich für längere Strecken (so auch hier) noch an Krücken. Die Mitarbeiter der Reederei sahen das und winkten uns an der Schlange vorbei. Zack waren wir eingecheckt. An der Security ebenso – der Mitarbeiter hängte die mobile Absperrung aus und wir hatten nur noch einen kurzen Weg bis zur Überprüfung. Das war tatsächlich so, wie ich es von Flughäfen kenne. Sogar meine Krücken mussten durch die Maschine. Aber schnell war alles durch und wir konnten tatsächlich an Bord. Es war 12:45. Das nenne ich mal rasant.

Im Ankunftsbereich mussten wir erst einmal verschnaufen – sehr edle Optik, viel blink-blink und viele Menschen, die teils wie aufgeschreckte Hühner durch die Gegend liefen. Ab 13:00 könnten wir auch in die Kabine, was wir dann auch taten.

Einer der gläsernen Fahrstühle. Das Atrium.

Das 10. Deck erreichten wir über einen der vielen Aufzüge und fanden die Kabine ganz schnell. Ein kurzer Blick nur – die Betten waren zusammengestellt, nicht separat. Aber der Cabin-Steward stellte sich auch gleich vor: Ali. Ali würde die Betten nachher auseinander stellen. Er sollte uns als guter Geist den Rest der Reise die Kabine besorgen und wir haben ihn in guter Erinnerung. Wir stellten unser Handgepäck ab und gingen los.

Unsere Mägen riefen nach Essen und wir fanden nach einer kurzen Fahrstuhlfahrt und einem Orientierungslauf durch das Deck 14 dann auch das Buffett-Restaurant. Hier gab es irgendwie alles, aber für mich würde die Pizzeria der Renner auf der Reise sein.

Später konnten wir die Kabine endgültig beziehen und auch schon die Koffer auspacken, denn die standen schon vor der Kabinen-Tür, als wir vom Mittagessen zurück waren.

Unsere Kabine

Die Kabine befand sich auf Deck 10 auf der Steuerbordseite (also rechts), hatte einen Balkon, ein Sofa, Tisch, Schreibtisch und ein ausreichend geräumiges Bad mit Dusche. Wer die Enge im Camper gewöhnt ist, empfindet das Bad sicher auch als groß. Im Flur hatten wir einen großen Schrank, unsere ausgepackten Koffer passten unter die Betten. Fertig!

Auf unserem Fernsehschirm lief die ganze Zeit das Video der Sicherheitsanweisung. Zum Beenden des Prozesses mussten wir eine Nummer anrufen und unseren Sammelpunkt finden. Dort wurde registriert, dass wir da waren – damit war das Thema dann beendet.

Wir sahen uns dann noch ein wenig im Schiff um, bevor wir gegen 18:00 zum Abendessen gingen – in das Restaurant “Golden Lobster”. Hier war es tatsächlich sehr golden (blink-blink), aber es sah schick aus. Hier hat man einen festen Tisch mit immer der gleichen Tischgesellschaft. Bei uns am Tisch war ein Großmutter-Enkelin Gespann. Wir passten gut zusammen.

Im Golden Lobster

Nach dem Abendessen streiften wir noch etwas durch das Schiff, bis wir wieder in der Kabine ankamen. Um 21:00 verließ das Schiff Hamburg. Das haben wir bei warmen 22° vom Balkon aus genossen.

Hamburg, 15.05.24
Hamburg
Hamburg, 15.05.24
Hamburg

Hamburg, 15.05.24
Hamburg, auf der Elbe

Später am Abend wurde das Programm für den nächsten Tag unter der Tür durchgeschoben. Das sollte jeden Tag so passieren – immer gab es auf dem Schiff etwas zu tun, zu sehen oder zu erleben, ob Seetag war oder ein Hafen angelaufen wurde.

Ich habe sämtliche Programme mitgenommen 🙂 Hier zeige ich dir aber nur das für den kommenden ersten Seetag, dem 16.05.24. Beachte den Daily Planner, voll mit Aktivitäten.

Wir fuhren die Elbe bis zur Nordseemündung, und dann in die Nordsee, aber das haben wir schon nicht mehr gesehen – todmüde lagen wir in unseren neuen Betten, die erste Nacht auf See begann.

Erster Seetag

16.05.24

Die Nacht haben wir gut überstanden. Wir haben den warmen (See)Tag teils auf dem Balkon, teils auf dem Sonnendeck verbracht. Auf dem Sonnendeck gibt es eine Pool-Landschaft und natürlich gab es Gäste, die an Badezeug gedacht haben (wir nicht, aber egal). Wir konnten auch so die Sonne genießen. Dank des mitgekauften Getränkepaketes “easy” standen uns etliche Getränke, wie Wein, Bier, Cocktails, Tee und Kaffee zur Verfügung. Mit einem Cappuccino in der Sonne sitzen ist schließlich auch ganz nett.

Bergen

Am 17. Mai kamen wir nach Bergen.

Aber vorher fuhren wir durch die wunderschöne Fjord- und Schärenlandschaft.

Nach Bergen 17.05.24.
Nach Bergen
Nach Bergen 17.05.24.
Nach Bergen

Aber statt mit dem Bus zum alten Hanseviertel Bryggen zu fahren oder die Aussicht vom Ulriken zu genießen, wie wir es geplant hatten, blieben wir an Bord. Es ist der Nationalfeiertag der Norweger! Das bedeutet Kanonenschüsse am Morgen, Paraden, viel Musik und noch mehr Menschen. Und leider eine für jeglichen Verkehr gesperrte Innenstadt. Wir hatten keine Chance, die 2 km zum Ziel zu überbrücken und blieben daher an Bord. So schade. Aber da ich ja mit dem Camper immer wieder nach Norwegen fahren werde, werde ich das irgendwann nachholen.

Nach Bergen 17.05.24.
Bergen. Die Frau vorn trägt ihre Tracht.

Um 18:00 legten wir wieder ab, und wir konnten nun die andere Seite vom Fjord sehen.

Nach Bergen 17.05.24.
17.05.24
Nach Bergen 17.05.24.
17.05.24
Nach Bergen 17.05.24.
17.05.24
Nach Bergen 17.05.24.
17.05.24
Nach Bergen 17.05.24.
17.05.24

Molde

18.05.24

Gleich nach dem Aufwachen spähte ich wie immer aus den Fenstern – es gab Landschaft! Und wie schön es war… es entwickelte sich von diesig zu klarem Sonnenwetter.

Molde, 18.05.24
18.05.24
Molde, 18.05.24
18.05.24
Molde, 18.05.24
18.05.24
Molde, 18.05.24
18.05.24
Molde, 18.05.24
18.05.24

Gegen 10:00 legten wir dann in Molde an. Über Get-your-Guide hatten wir einen Ausflug zum Atlanterhavsvegen und zum Berg Varden gebucht, wo es eine schöne Aussicht geben sollte. Der Atlanterhavsvegen (Atlantikstrasse) verbindet über 8.274 Meter die Inseln zwischen Molde und Kristiansund. Von den Schwüngen der Brücken gibt es spektakuläre Fotos, diese Straße wollten wir uns also auch ansehen. Wir erklommen gemeinsam den Bus (es gab drei, und alle waren voll), und fuhren zum Atlanterhavsvegen. Es gab einen kurzen Stopp zum Fotografieren, dann ging es gleich weiter zum Varden.

Molde, 18.05.24
Atlanterhavsvegen

Nach einer für meine Mutter dramatische Busfahrt (Straßen zu schmal, bröckelige Ränder) kamen wir auf dem Berg an. Und sahen nur Wolken während ein fieser Sturm uns den Sand um die Ohren und in die Augen fegte. Das war sinnlos – rein in den Bus. Es gab dann noch eine kleine Stadtrundfahrt durch Molde, und dann waren wir nach vier Stunden wieder am Schiff. Wir machten noch einen kurzen Spaziergang am Pier, bevor wir wieder an Bord gingen. Es gab auch jetzt wieder eine Security Kontrolle mit Röntgen des Gepäcks und Scan der Gäste.

Molde, 18.05.24
Im Hafen, Molde

Das Schiff legte um 21:00 wieder ab und wir konnten wieder einmal die schöne Landschaft bewundern.

Trondheim

Am 19.05. legten wir um 09:00 in Trondheim an. Heute wollten wir in die Stadt. Wir schnappten uns ein Taxi und ließen uns zur Gamle Bybro fahren. Da die schöne alte Brücke ein Touri-Hotspot ist, wimmelte es hier natürlich von Menschen. Schade, denn sie ist echt schön. Von der Brücke aus können die alten Lagerhäuser betrachtet werden.

Gamle Bybro, Trondheim
Gamle Bybro, Trondheim
Trondheim
Trondheim

Von dort gingen wir ein paar Schritte weiter und waren schon am Nidarosdom. Diese Domkirche hat für Norwegen und die Norweger große Bedeutung. Die Kirche gab es in ihren Grundzügen schon 1070, und wurde seitdem immer wieder erweitert, restauriert, vergrößert.

Trondheim, 19.05.24
Trondheim, Nidarosdom
Trondheim, 19.05.24
Trondheim, Nidarosdom

Weil in der Kirche eine Hochmesse gelesen (Pfingsten) wurde, durften wir erst ab 13:00 zur Besichtigung. Wir haben in der Zeit bis dahin die neben dem Dom liegenden Ausstellungen im Palais des Erzbischofs besucht – die Kronjuwelen in der einen Halle und eine Fotoreportage über die Menschen, die den Dom restauriert und erweitert haben, in der anderen. War sehr interessant.

Die Kirche selbst war beeindruckend. Dadurch, dass so viele Menschen anwesend waren, ergab sich leider keine ruhige Atmosphäre, wie ich sie sonst in Kirchen erlebt habe.

Trondheim, 19.05.24
Trondheim, Nidarosdom
Trondheim, 19.05.24
Trondheim, Nidarosdom
Trondheim, 19.05.24
Trondheim, Nidarosdom. Hier steht der Meßwein.
Trondheim, 19.05.24
Trondheim, Hurtigruten und Munkholmen

Zweiter Seetag

Der 20.05. war wieder Seetag – den ganzen Tag nur Wasser. Aber auch eine magische Linie haben wir an diesem Morgen überquert: den Polarkreis. Seit ca. 7:30 waren wir im Land der Mitternachtssonne. Am Vormittag wurde die Polarkreis-Querung mit einem Fest zu Ehren Neptuns gefeiert, der extra an Bord gekommen war 😉

Wir haben den Tag mit Faulenzen, Kartenspielen und herumstromern verbracht. Zwischendurch schneite es, und unser Balkon, auf dem wir uns in der Sonne schon so gewärmt hatte, bekam Schneeflocken ab.

Seetag, vor Honningsvåg, 20.05.24
Seetag
Seetag, vor Honningsvåg, 20.05.24
Seetag

Honningsvåg und Nordkap

21.05.24.

Heute sollten wir das Nordkap sehen – meine Mutter erstmals und ich zum zweiten mal.

Nordkap, 21.05.24
Nordkap
Nordkap, 21.05.24
Nordkap
Nordkap, 21.05.24
Nordkapfelsen, die Kugel ist zu sehen!

Wir umrundeten den Felsen mit der Kugel – das entging auch der Webcam des Nordkap nicht!

Gegen 13:00 legten wir in Honninsvåg an. Von hier sollte unser Tourbus zum Nordkap starten, mit Abstechern zu einer Sami-Familie, Rentieren und einem Fischerdorf. Soviel das Werbeversprechen…

Nachdem wir eine ganze Weile gesucht haben, fanden wir endlich einen Bus, der eine Tour nach unserer Beschreibung fahren sollte. Der Fahrer war jedenfalls mit unseren Tickets einverstanden. Ein Abgleich mit anderen Passagieren ergab, dass wir hier richtig waren. Und dann ging es auch schon los. Durch Honningsvåg durch, und dann kam schon nach kurzer Zeit der erste Stopp: ein Sami Shop am Straßenrand. In einem Gehege ein zu kurz angebundenes Rentier (wohl für die Fotos). Das war mir zu krass, wir gingen wieder in den Bus, ohne ein Foto.

Nordkap, 21.05.24
Magerøya

Der nächste Halt war dann das Fischerdorf. Der Bus hielt 5 Minuten am Hafen. Das wars schon. Danach ging es endlich zum Nordkap.

Nach einigen Steigungen und Serpentinen erreichten wir das Plateau – es war wieder einmal ein unglaublicher Anblick.

Nordkap, 21.05.24
Nordkap, 21.05.24

Hier hatten wir 1,5 Stunden Aufenthalt, was natürlich viel zu wenig ist. Unser erster Gang führte uns in den Shop – es ging ein eisiger Wind und ich hatte tatsächlich meine Mütze zu Hause vergessen. Hab jetzt eine Nordkap-Mütze. Meine Mutter auch, obwohl sie ihre Mütze nicht vergessen hatte 😉

Wir gingen dann (natürlich!) zur Nordkap-Kugel um die obligatorischen Fotos zu machen. Ein Fremder hat dann mit meiner Kamera Bilder von uns gemacht. An dieser Stelle noch einmal danke, solltest du das lesen, die sind toll geworden! Ich zeige hier allerdings das Bild nicht, zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte.

Dann ging es wieder in die Halle. Leider lief uns nun die Zeit davon – den schönen Film konnten wir nicht mehr sehen, der Bus würde sonst in der Zeit ohne uns abfahren. Schade. Wir sind dann gemütlich zum Bus gegangen. Es gab in Honningsvåg noch eine kleine Stadtrundfahrt und dann zurück zum Schiff.

Den Tag haben wir mit leckeren Cocktails beendet bevor wir Nachts gegen 01:00 Uhr Honningsvåg in Richtung Tromsø verlassen haben.

Wir wollten uns aber noch nicht vom Tag verabschieden, und konnten noch den Verlauf der Sonne beobachten, die erst in Richtung des Horizontes sank, dann aber wieder aufstieg, ohne untergegangen zu sein. Mitternachtssonne. Für meine Mutter ein bewegendes Erlebnis (ich kannte das ja schon, finde es aber immer wieder toll).

Tromsoe

22. Mai 2024

Auf dem Weg nach Tromsø haben wir aus dem Fenster heraus wieder die vorbeiziehende Landschaft genossen. Natürlich mit Abstechern auf den Balkon.

Tromsø, 22.05.24
Auf dem Weg nach Tromsø
Tromsø, 22.05.24
Auf dem Weg nach Tromsø. Die Rettungsboote werden gewartet.
Tromsø, 22.05.24
Auf dem Weg nach Tromsø
Tromsø, 22.05.24
Auf dem Weg nach Tromsø
Tromsø, 22.05.24
Auf dem Weg nach Tromsø
Tromsø, 22.05.24
Auf dem Weg nach Tromsø

Da uns die vorgeschlagenen Landausflüge nicht zusagten und wir auch sonst keine Attraktiven Ziele in Tromsø ausmachen konnten, sind wir an Bord geblieben.

Tromsø, 22.05.24
Tromsø. Blick von unserem Balkon auf die Eismeer-Kathedrale.

Um 21:00 verließ unser Schiff den Hafen und wir fuhren in den 3. Seetag hinein.

Dritter Seetag

23. Mai 2024

An diesem Seetag gab es um uns herum nur Wasser. Auf der Backbord-Seite, die seit Beginn der Südwärtsfahrt die Landseite war, war auch nur eine kurze Zeit Land zu sehen. Wir verpassten also nichts. Wir verbrachten den Tag mit Lesen, Karten spielen und herumstromern auf dem Schiff.

Ålesund

24. Mai 2024

Am nächsten Tag um 10:00 legten wir in Ålesund an. Ålesund ist eine hübsche Stadt mit tragischer Geschichte. In der Nacht zum 23. Januar 1904 fast die komplette Innenstadt abgebrannt. Der Wiederaufbau wurde mit Hilfe von Kaiser Wilhelm II, einem großem Norwegen Freund, vorgenommen. Er schickte Lebensmittel, Medikamente und Baustoffe sowie vier Kriegsschiffe, bezahlt aus seiner eigenen Tasche. Aufgrund der zeitlichen Zusammenhänge wurde der Neu-Aufbau der Innenstadt im Jugendstil vorgenommen. Seit sich in den 1970’er Jahren die Erkenntnis durchsetzte, dass hier etwas Besonderes gebaut wurde, sind die Gebäude besonders geschützt und werden liebevoll restauriert.

Wir hatten über die Reederei einen Ausflug zu den Inseln Giske und Godøy gebucht. Das war ziemlich entspannt und eine insgesamt nette Geschichte.

Ålesund, 24.05.24
Auf dem Weg nach Ålesund
Ålesund, 24.05.24
Auf dem Weg nach Ålesund
Ålesund, 24.05.24
Ålesund, in der Mitte die Halbinsel Slinning mit dem Holzturm
Ålesund, 24.05.24
Ausflug

Der Holzturm wird noch bis zum 22. Juni immer höher gebaut. Er wird dann wieder das größte Mittsommerfeuer bilden.

Ålesund, 24.05.24
Ausflug
Ålesund, 24.05.24
Ausflug
Ålesund, 24.05.24
Ausflug
Ålesund, 24.05.24
Ausflug
Ålesund, 24.05.24
Ausflug

Wir legten gegen 17:00 ab und fuhren noch einmal durch die schöne Landschaft.

Ålesund, 24.05.24
Ålesund,
Ålesund, 24.05.24
Lotsenboot
Ålesund, 24.05.24
Sonnenuntergang
Ålesund, 24.05.24
Bohrinsel

Vierter Seetag

25. Mai 2024

Der vierte Seetag brach an – und damit der letzte ganze Tag an Bord. Wir bekamen am Vormittag unsere Nummern für die Koffer in Form von selbstklebenden Gepäckanhängern. Unsere Koffer sollten vor 23:00 mit den Anhängern vor der Kabinentür stehen. Sie würden dann in der Nacht geholt und morgens in Hamburg entladen werden.

Seetag, 25.05.24
Seetag

Doch bevor es soweit war, mussten wir “nur noch” packen. Dabei mussten wir uns entscheiden, was in den Koffer sollte und was am nächsten Tag ins Handgepäck sollte. Das wollten wir gerne so leicht wie möglich halten, aber es mussten ja unsere Nachtwäsche, Waschzeug etc. bei uns bleiben. Und ja nicht vergessen, dass wir für den nächsten Tag auch etwas zum Anziehen brauchen. Mir waren Geschichten zu Ohren gekommen von Leuten, die am Abend alles in den Koffer gepackt hatten – um dann die Ausschiffung im Nachthemd durchführen zu müssen. Das sollte uns nicht passieren! Also ein paar Mal hin und her gepackt, bis alles funktionierte.

Kofferparade im Gang

Den Tag haben wir dann wieder an Bord vertrödelt, uns Musik angehört und noch ein paar Bilder vom Schiff gemacht.

Hamburg und Ausschiffung

26. Mai 2024

Morgens um 07:00 legten wir wieder in Hamburg an.

Hamburg, 26.05.24
Hamburg
Hamburg, 26.05.24
Hamburg

Um 08:00 sollten wir die Kabinen verlassen haben. Unsere Ausschiffzeit war 10:00, und damit begann das Warten. Gefrühstückt hatten wir schon, das war heute nur von 06:00-08:00 möglich gewesen – überall wurde Großreine gemacht, auch in den Küchen und Buffets. Wir setzten uns daher auf das Pooldeck und genossen immer wieder Blicke auf das hektische Treiben zwischen Land und Schiff.

Dann war unsere Gruppe dran mit dem Ausschiffen. Wir verließen die Preziosa, fanden unsere Koffer und auf dem Parkplatz dann auch mein Auto.

Die Reise war nun endgültig zuende.

Fazit

Unterhaltungsprogramm

Jeden Abend gab es im Theater eine Show. Wir haben uns einiges angesehen, das war ganz nett. Was da aber teilweise vor Puplikum singen durfte, war schon grenzwertig … Ansonsten wurde jeden Tag Unterhaltung geboten. Es gab die Möglichkeit, an diversen Aktivitäten an Bord teilzunehmen. Geboten wurde tatsächlich sehr viel – Karaoke, Basteln von Karten, Spiele spielen, Live Musik, Yoga, Stretching, Aerobic, Trivia, Tanzstunde … wer es darauf anlegte, war rund um die Uhr beschäftigt. Wir gehörten aber zu den Reisenden, die lieber allein etwas unternehmen, so daß wir gar nichts über die Qualität der Angebote sagen können. Es sind allerdings immer Leute anwesend gewesen – es dürfte also nicht allzu schlecht gewesen sein.

Ausflüge

Wir haben an zwei selbst organisierten Ausflügen teilgenommen, die mehr oder weniger ihr Geld wert waren. Die Organisation bei dem Ausflug, der über das Schiff gebucht wurde, war allerdings klasse. Aber auch teuer. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Der Ausflug von Honningsvåg zum Nordkap hat uns (privat gebucht) 85€ p.P. gekostet. Der gleiche Ausflug über das Schiff gebucht hätte 124€ p.P. gekostet.

Service

Der Service an Bord war überirdisch. Schnell, dezent und gründlich. Toll.

Personal

Egal mit wem wir es zu tun hatten, egal wie stressig es für die Person gerade wohl war – es wurde freundlich gelächelt, eine Antwort auf eine Frage gegeben, ein Getränk gebracht oder was auch immer wir wollten. Nie hatte man das Gefühl, abgewimmelt zu werden oder zu stören. Besonders unser Kellner im Abendrestaurant hat uns verwöhnt. Regelmässig kam die Frage, ob wir noch einen weiteren Nachtisch möchten.

Sprache

MSC ist eine Italienische Reederei, daher ist die Bordsprache Italienisch. Bei der Besatzung kam man aber auch manchmal mit Deutsch aber immer mit Englisch weiter. Die Ansagen zu Ereignissen, Veranstaltungen etc. wurden in Italienisch, Deutsch, Englisch, Französisch und Holländisch gehalten. Für jeden also was dabei. Das Personal kommt aus allen Ecken der Welt.

Essen / Getränke

Im Restaurant war das Essen gut. Nicht so gut war tatsächlich alles was Fleisch war – zu lange gegart, zu kurz gegart, zäh. Wir sind dann einfach auf andere Varianten umgestiegen, das war dann auch lecker. Getränke waren für uns kein Thema. Wir hatten das Getränkepaket “Easy” mit der Buchung zusammen gekauft. Daher waren für uns jederzeit Kaffee, Capuccino, Tee, Wasser, Limonanaden, ausgewählte Cocktails, Weine, Biere und härtere Sorten ohne weitere Kosten erhältlich. Manche Mahlzeiten wie Frühstück und Mittagessen haben wir im Buffet-Restaurant gegessen. Da war immer irgendetwas nach dem eigenen Geschmack dabei. Bei mir wie schon gesagt, die Pizza.

Abwicklung

Insgesamt war die gesamte Abwicklung auf der Reise perfekt durchorchestriert – ein Glied griff in das Nächste, es gab keine Pannen. Wir haben zumindest keine bemerkt.

Parken

Wir hatten über das Schiff einen Parkplatz bei “Parken&Meer” gebucht. 139€ für die gesamte Zeit. Der Preis war in Ordnung. Nicht in Ordnung war, dass die Schlüssel hinterlegt werden mussten und das Auto auf einem anderen Parkplatz zwischengeparkt wurde. Wir haben beim Einlaufen in Hamburg einen dieser Plätze gesehen – die Fahrzeuge stehen unmittelbar hinter- und nebeneinander. Das ist für das Unternehmen sicher lohnend, den gleichen Parkplatz mehr als einmal zu verkaufen. Allerdings wurde mit keinem Wort erwähnt, dass das Auto bewegt werden würde (passierte tatsächlich: geparkt hatten wir in der Reihe 18, bei der Rückkehr dann in Reihe 21). Das hinterlässt bei mir einen üblen Geschmack – wo war mein Auto in der Zeit und wo und von wem wurde es gefahren?

Tipps

Kabine. Bei einer Reise dieser Länge ist eine Balkon-Kabine sinnvoll. Drei Tage kann man sicherlich in einer Innen-Kabine überstehen, aber eine Reise mit solchen Aussichten – da würde man sich nur ärgern. Die Lage der Kabine hatte ich gut gewählt. Deck 10 liegt zwischen anderen Kabinendecks und ist damit geräuschloser als Kabinen z.B. über einer Bar oder dem Theater oder unter dem Restaurant von Deck 14 oder in der Nähe der Maschine. Ausserdem lagen wir abseits der großen Aufzüge, was wenig Geh-Verkehr im Gang mit sich bringt. Deck 10 liegt auch weit oberhalb der Rettungsboote, somit ist eine freie Sicht gegeben. Ich hatte mir vorab den Deckplan des Schiffes besorgt, um die Kabinenwahl zu treffen.

Für unsere Koffer hatte ich mir Anhänger besorgt, welche die bedruckten Anhänger der Reederei aufnehmen. So brauchten wir diese Anhänger nicht zu kleben oder tackern, immer mit der Furcht, dass sie vom Koffer beim Transport abfallen könnten.

Getränkepaket. Wenn bei deiner Buchung ein Getränkepaket inklusive ist, schau nach, was darin enthalten ist. Vielleicht möchtest du ohne Paket buchen und reisen, wenn du nicht an die inkludierten Mengen herankommst. Bei Kauf an Bord kostete unser Getränkepaket 47€. Pro Tag! Zum Zeitpunkt der Buchung waren es 23€ (enthalten). Wenn du aber an Bord jedes Getränk bezahlen möchtest, rechne dir das lieber vorher aus. Du brauchst keine Angst zu haben, dass du dann immer gleich zahlen musst. Die Beträge werden von deiner Cruise Card abgebucht, die du vor der Reise mit einer Kreditkarte verbinden kannst. Auch an Bord kannst du das noch machen, oder eine Bareinzahlung vornehmen. Wichtig ist in diesem Fall, dass du vor der Ausschiffung alle Rechnungen beglichen hast. Da du beim Ausschiffen wieder die Cruise Card zeigen musst, wirst du mit einer offenen Rechnung nicht von Bord gelassen (haben wir bei unserer Ausschiffung gesehen).

Rechnung. Unbedingt am Abend vor der Ausschiffung den Status deiner Cruise Card checken lassen. An Bord ist die beste Gelegenheit, Unstimmigkeiten zu klären. An Bord kannst du einfach klären, dass du in deiner Stamm-Bar niemals Bier bestellt hast (das Personal hat ein sehr gutes Gedächtnis). Bist du erst an Land, wird es schwieriger.

Insgesamt?

Insgesamt war es eine schöne Reise. Wer Kreuzfahrten mag, wird sich damit wohlfühlen. Meine Mutter und ich haben die Reise als nette Erfahrung abgehakt und werden sicher keine zweite Kreuzfahrt unternehmen. Die Individalität, die beim Reisen mit dem Camper gegeben ist, ist mir einfach viel zu wichtig. Und ich habe dann nicht so viele Menschen um mich. Der Faktor “viele Menschen” und “Massenbetrieb” war auch das, was meiner Mutter nicht gefiel. Allerdings muss man damit bei einer Kreuzfahrt rechnen. Solange man keine Ausflüge mitmacht und ausserhalb der Stosszeiten essen geht, hat man Ruhe. Wenn der Magen allerdings um 12:30 nach Mittag ruft muss damit gerechnet werden, dass man mehr Menschen mit dem gleichen Vorhaben antreffen wird.

One comment

  1. Mor

    Schöner Bericht und tolle Fotos. Für mich war es eine tolle Reise, trotzdem muss ich es nicht unbedingt nochmal machen. Wie du schon sagtest: Zu viele Menschen. Ich habe die Tage mit dir sehr genossen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: