Auch im Jahr 2025 zog es mich mit dem Camper (jetzt mit Rudi) und meiner Tochter in Richtung Nord. Bis kurz vor Abfahrt war nicht klar, ob wir bis zum Nordkap fahren oder ob das mittlere Norwegen unser Reiseziel werden sollte. Oder wie viel von Skandinavien wir überhaupt bereisen würden. Wie wir uns entschieden haben, kannst du nun hier lesen.
Bereits Anfang des Jahres hatte ich die Hin- und Rückreise mit Fjordline von Hirtshals nach Kristiansand gebucht. Also ging es am Nachmittag des 5. September los nach Hirtshals in Dänemark. Wir übernachteten an einem kleinen Spot im Grünen in der Nähe des Fährhafens. Am Samstagmorgen ging es dann zum Fährhafen. Der letzte Zeitpunkt für den Check-in war 8:30, eine Stunde vorher sollten wir bereits da sein. Wir schafften es aber rechtzeitig aus den Betten und konnten kurz danach wieder auf die MS Bergenfjord fahren. Die etwa 4-stündige Fährfahrt haben wir uns wieder mit Karten spielen vertrieben.
Etwa 12:30 legten wir in Kristiansand an. Flott ging es von der Fähre ostwärts, wo unsere erster Übernachtungsspot in Norwegen wartete.
Die Kommune Kongsberg hält an einem Wasserkraftwerk/Stausee einen kostenlosen Stellplatz für 10 Wohnmobile mit Ver- und Entsorgung bereit. Wir hatten Glück und bekamen den letzten Stellplatz an der Wasserkante. Irgendwann im Laufe des Abends, während wir uns erstmal so richtig einrichteten, stieß ich mir den kleinen Zeh. Wer es kennt: kurz, knackig, schmerzhaft, aber auch schnell wieder vorbei. Die nächsten Tage färbte sich alles rundherum blau, um dann zu verblassen. Damit war die fällige Reise-Katastrophe abgehandelt. Wer hier schon länger mitliest weiß, dass auf meinen Reisen immer irgendetwas passiert. Entweder dem Fahrzeug oder mir. Spoiler: das war tatsächlich alles, was „passierte“!
Am nächsten Tag ging es weiter. Unser Ziel war Folldal. Wir fuhren zunächst die E6 und wechselten dann auf die Rv27. Bei Folldal fanden wir einen wunderbaren Schlafplatz auf einem Berg auf 895 m.ü.M. Hier muss es im Winter richtig schön sein. Und im Sommer wohl überfüllt, denn von hier gehen etliche Wanderwege los. Aber wir blieben die Nacht über allein an diesem schönen Ort.
Am Morgen ging es wieder weiter. Über Nacht waren die Temperaturen abgesunken, wir sahen den ersten Raureif der Reise. Wir fuhren in Richtung Snåsa, der Campingplatz Vagabonds Sanctuarium war wieder einmal unser Ziel.
Gefahren sind wir wieder die E6, zumindest bis kurz vor Levanger. Bei Levanger gab es am 30.08.25 einen Erdrutsch, der sowohl die E6 als auch die daneben laufenden Eisenbahnschienen mitgerissen hat. Die Ausweichmöglichkeiten sind für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen über Schweden (rot), alle anderen können die Nebenstrecke fahren oder die Fährverbindung (blau) nutzen. Wir nahmen die Nebenstrecke.
Auf dem Campingplatz trafen wir auf Camper aus Kappeln. Wenn man so weit weg von zu Hause ist, sind das quasi Nachbarn 🙂 Im Bild sind nicht die Leute aus Kappeln, sondern ein Kunstwerk vor einer Miet-Hütte auf dem CP.
Nach der fälligen Dusche und einer guten Nacht ging es am nächsten Tag weiter in Richtung Korgfjellet und Blodvegen (Blutweg). Dort waren wir letztes Jahr schon, und wir machten es uns am gleichen Spot gemütlich. Wie im letzten Jahr hörten wir ständig das Gebimmel der kleinen Glocken, aber es waren keine Schafe zu sehen.
In der Nacht konnten wir die ersten Nordlichter der Reise fotografieren. Noch schwach, aber immerhin.
Am Morgen ging es dann weiter. Wir fuhren den Weg vom Fjell herunter und konnten diesmal bei klarem Wetter das Bergpanorama aus Sicht des Korgfjellets genießen.
Der 10. September war wieder voller Kilometer. Wir überquerten wieder einmal den Polarkreis und haben wieder einmal am Artic Cicle Center nicht angehalten. Das Saltfjellet ist einfach schöner als ein Gebäude.
Über die E6 sind wir nach Ulvsvåg gefahren, wo wir noch vom letzten Jahr einen wunderbaren Freistehplatz kennen. Wir waren diesmal fast allein. Als wir ankamen war Ebbe, doch bis zum Sonnenuntergang war die Flut voll angekommen.
Obwohl die Prognosen für diese Nacht gut waren, und auch das Wetter wunderbar mitspielte, konnte ich an diesem Spot nur fast unscheinbare Nordlichter einfangen.
Am Morgen ging es dann wieder weiter. Das Tagesziel war die Insel Sommarøy bei Tromsø. Der Weg dahin führte über die Fv858, die in einem fürchterlichen Zustand ist. Unser Weg führte über 70 km dieser Straße voller Schlaglöcher und Bodenwellen. Die schönen Aussichten konnten uns nur ein wenig trösten, denn es war schon ganz schön anstrengend.
Angekommen auf Sommarøy konnten wir nur bestätigen, dass die Insel wunderschön ist. Feine Strände, türkises Wasser.
Gegen Abend frischte der Wind auf, der Wetterbericht sprach von einem Sturm mit Orkanböen. Oha, da sollte die Nacht unruhig werden. Wir machten uns auf die Suche nach einer etwas geschützten Ecke und fanden gleich auf dem Festland einen Platz, der von einer Felswand geschützt war. Hier verbrachten wir die Nacht. Es war zwischendurch etwas Seegang im Camper, aber da wir beide Seefest sind, haben wir nur die Ohropax ins Ohr gestopft und sind schlafen gegangen. So konnten wir das unheimliche Heulen des Sturmes auch nicht mehr hören.
Am nächsten Tag, dem 12.09.25, ging die Fahrt weiter. Davon erzähle ich aber im 2. Teil, den du hier findest. Wenn du nichts verpassen möchtest, kannst du dich gerne für meinen Newsletter registrieren!
Wunderschöne Aufnahmen und ein toller Bericht