Russisch Roulette oder Fotografieren mit der Glaskugel – wo ist da der Sinn im Titel? Nun ja, beim Russisch Roulette ist nur eine Kugel im Lauf, und ich habe auch nur eine Glaskugel. Trotzdem kann ich mit der Kugel viel mehr machen, als nur Landschaften gedreht in der Kugel fotografieren. Wie ich das mache, zeige ich dir hier.
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Lensball, Glaskugel, Kristallkugel oder auch Crystalball
„Lieb Kind hat viele Namen“, so auch meine kleine Glaskugel *. Meine Glaskugel hat einen Durchmesser von 6 cm und wiegt 280 Gramm.
Es gibt sie natürlich auch noch größer – und schwerer – aber wer möchte schon eine Bowlingkugel im Fotorucksack mit sich herumtragen? Nachdem ich mich mit gedrehten Landschaften in der Kugel vor einiger Zeit (Jahren?) ausgetobt hatte, blieb die Kugel vergessen im Schrank liegen. Und ganz ehrlich – die Ergebnisse gefielen mir nicht. Auch hatte sich diese Art der Fotografie meiner Meinung nach überholt, es war langweilig geworden, diese Bilder zu sehen.
Erst vor Kurzem stieß ich auf etwas für mich Neues: die Glaskugel und Lightpainting, beziehungsweise Licht, Spiegel und auch bewegtes Licht. Das eröffnete mir völlig neue mögliche Motive, und alles ganz einfach in meinen eigenen vier Wänden. Ich musste nur ein wenig nachdenken.
Licht und Löcher
Zunächst wollte ich die Glaskugel mit Licht bespielen. Da ich seit kurzem die Rollei Pocket LEDs * habe, hatte ich auf jeden Fall genügend Licht. Ein Blitz hätte es auch getan, aber so konnte ich das Licht als Dauerlicht platzieren und musste nicht ständig mein Hauptlicht aus- und einschalten. Aus der Werkstatt meines Mannes mopste ich mir ein Stück Lochblech und packte das auf zwei Kartons. Unter das Lochblech kam ein Pocket LED, auf das Lochblech meine Kugel. Dann kam der fummelige Teil – ausrichten, Symmetrie herstellen, worauf fokussieren und so weiter. Den Hintergrund habe ich mit einem Stück schwarzem Bühnenmolton verhüllt.
Das Ergebnis fand ich in Ordnung. Aber das sollte nicht die einzige Möglichkeit bleiben, die Kugel doch noch einzusetzen.
Und es bewegt sich etwas
Nachdem ich nun im Netz etwas gestöbert hatte, hatte ich wieder neue Ideen – Lightpainting für Stubenhocker zum Beispiel. Dazu habe ich bei Amazon Fingerlichter * bestellt. Zugegeben – ökologisch sind diese Dinger eine Katastrophe: in einer Kunststoffhülle steckt eine farbige LED und vier kleine Batterien. Etliche Fingerlights funktionierten nicht, der Ausschuss liegt bei ca. 20%. Ein Austausch der Batterien ist nicht vorgesehen und beim Preis von 6,99 € für 24 Stück wohl auch nicht wirtschaftlich. Ich verspreche, dass ich diese Dinger nie wieder kaufen werde und sie entsprechend getrennt entsorgen werde.
Bei diesem Bild liegt die Glaskugel auf einem Spiegel, der Raum ist vollkommen dunkel. Die Kamera ist auf dem Stativ. Während der kurzen Langzeitbelichtung (2,5 Sekunden) habe ich das Lineal mit den angeschalteten Fingerlights durch das Bild gezogen. Nach einigen Versuchen hatte ich schon ein Ergebnis, das mich zufrieden stellte. Die allergrößte Herausforderung bei diesen Bildern ist es, den Spiegel und die Kugel staubfrei zu halten. Du hast in Nullkommanix auch auf frisch geputztem Spiegel und polierter Glaskugel Staub, der sich auf den Bildern entsprechend bemerkbar macht. Also – immer wieder kontrollieren, ob auch alles Staubfrei ist. Du stempelst dich sonst in der Nachbearbeitung zu Tode …
F9, ISO 100, 2.5 Sek.
Und noch mehr Bewegung
Mit dem gleichen Setup wie oben habe ich noch weiter gespielt. Die Glaskugel lag dabei wieder auf dem Spiegel, der Raum wieder völlig verdunkelt. Diesmal habe ich ein weißes Fingerlight an eine Schnur gebunden und diese kreisförmig um die Glaskugel geschwungen.
F7.1, ISO 100, 2 Sek.
Ich bin mir sicher, dass mir noch einige Bildideen einfallen, die meinem Lensball eine Daseinsberechtigung geben, bevor er wieder (für Jahre?) in meinem Schrank verschwindet.
Hast du auch einen Lensball – und was hast du damit fotografiert? Schreib mir einen Kommentar, ich freue mich immer darüber!
Hallo Frau Husfeld,
ja, ich habe einen Lensball it 10cm Durchmesser Die Kugel wiegt . . . . . . ich weiß nicht, aber ich nehme sie nicht mit auf einen Fotowalk.
Ich habe nur einmal Probefotos gemacht, als ich sie bekam, seitdem liegt sie im Schrank. Aber nachdem ich heute diesen artikel entdeckt habe, hole ich sie wieder raus. Mehr Infos vielleicht später.
Freut mich, wenn ich inspirieren konnte! Viel Erfolg und vor allem Spaß dabei!
Wow, das sind ja klasse Ideen. Sieht ja super aus.
Danke!