Schöner Schrott. 2 besondere Orte in Schweden

Schöner Schrott. 2 besondere Orte in Schweden

Auf meiner Schwedenreise dieses Jahr habe ich zwei Orte voller Schrott besucht. Ich sage absichtlich nicht “Schrottplätze”, denn das sind sie nicht mehr.

Warum fotografiere ich Schrott? Ich mag das Morbide, den Verfall, den Anblick, wenn die Natur versucht, sich ein Stückchen unserer Technologie zu erorbern. Moos auf Metall, Bäume und Pflanzen, die sich durch Metall und Beton nicht am Wachsen hindern lassen -ich liebe es.

Bilkyrkogården i Båstnäs
Bilkyrkogården i Båstnäs

Schon früher habe ich an Lost Places fotografiert, zum Beispiel die Heilstätte Grabowsee in 2016, ein unheimlicher, fast ein wenig gruseliger Ort. Aber auch meine Reise nach Venedig fällt in diese Kategorie, auch hier – alte Gebäude, Verfall, morbider Charme.

Und nun verrotende Autos in Wäldern. In Deutschland gibt es übrigens ähnliches zu sehen, im Neandertal verroten 50 ehemals wunderschöne Oldtimer.

In Schweden sind zwei Autofriedhöfe mehr oder weniger bekannt – Bilkyrkogården i Båstnäs nahe der norwegischen Grenze auf Höhe von Oslo und Kyrkö Mosse im Süden.

Kyrkö Mosse
Kyrkö Mosse

Beide Orte sind einfach zu finden, wobei die Anfahrt nach Båstnäs wirklich nicht einfach ist – sobald du die Hauptstrasse verlassen hast, geht es über ca. 20 km meist einspurige Schotterpiste weiter. Und was mich immer wieder verwundert – plötzlich taucht ein Dorf auf. Warum sich Menschen in solcher Abgeschiedenheit niederlassen und ein Dorf entsteht, finde ich immer wieder verwunderlich. In dem Video, dass aus den Aufzeichnungen meiner Auto-Kamara entstand, kannst du bei ca. Minute 1:25 einen Teil der Anfahrt nach Båstnäs sehen. Ich habe an so manchen Stellen geflucht und immer gehofft, dass kein Gegenverkehr kommt, denn ich war ja mit einem Camper mit 2,1 mtr. Breite und 6 mtr. Länge unterwegs… Båstnäs findet dein Navi hier: GPS: 59°21’39.84″N 11°50’18.19″E / 59.361067, 11.838386

Vor Ort findest du dann die Hinterlassenschaften der Brüder Ivansson. Die Brüder hatten in den 50’er Jahren des letzten Jahrhunderts ihr Geschäft damit gegründet, dass sie PKW in Teile zerlegten und dann in Norwegen zusammenbauten und verkauften. Durch diesen Trick kamen die Norweger an neue Autos ohne Steuern und andere Abgaben, die auf neue Fahrzeuge anfielen. Im Laufe der Jahre entstand dann der Schrottplatz, der aus wohl mehreren hundert neben- und übereinander im und am Wald abgestellter Fahrzeuge besteht.

Bilder aus Båstnäs

Kirkö Mosse ist leichter zugänglich, der Schrottplatz liegt neben einer Landstrasse und es gibt sogar einen eigenen Parkplatz mit Rastplatz.

Die Fahrzeuge können hier über einen Rundweg erkundet werden. Kyrkö Mosse findet dein Navi hier: GPS: 56°27’57.92″N 14°39’17.28″E / 56.466089, 14.654800

Åke Danielsson begann auf dem Grund mit Torfverwertung – die Fahrzeugverwertung kam erst später dazu. Er ließ die ausgeschlachteten Fahrzeuge einfach im Wald stehen, wo sie nach und nach im Moor versinken.

Hier sind die Bilder von Kyrkö Mosse

Warst du auch schon auf einem Autofriedhof oder magst du auch Lost Places? Hinterlass mir gerne einen Kommentar!

One comment

  1. Hallo Anja,
    genau mein Thema, diese alten “Autofriedhöfe”. Auf meiner Inslandreise habe ich an mehreren Stellen solche größeren und kleineren Orte entdeckt, an denen die Isländer ihre Autos abstellen und vergessen. Wenn du nähere Infos möchtest, melde dich gerne bei mir.
    VG: Jörn

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