P A S M und Auto – 5 Arten zu fotografieren

P A S M und Auto – 5 Arten zu fotografieren

Die Buchstaben P A S M und Auto stehen auf dem Drehrad deiner Kamera, und du weißt nicht, was dahintersteht? Wenn dich das interessiert und du deine Kamera besser verstehen möchtest, solltest du hier weiterlesen.

Das Drehrad (fast) jeder manuell einstellbaren Kamera, ob digital oder analog, enthält die Buchstaben P A S M und Auto. Dahinter stecken die Einstellungen, mit denen du dann fotografierst. Dahinter verbergen sich nicht die Abkürzung für Profi, Anfänger, Spezialist und Meister, sondern etwas anderes. Was dahinter steckt, erzähle ich dir hier, und wie du mit diesem Wissen deine Kamera noch besser beherrscht.

Auto

Auto heißt Automatik. Damit übernimmt die Kamera alle Einstellungen. Die Blende, die Zeit und ISO. Dabei liegt die Gewichtung darauf, das Bild optimal zu belichten. Leider sind die Ergebnisse nicht immer so, wie du es dir vielleicht wünscht. Ein wunderbar belichtetes Bild mit vielleicht zu viel Rauschen, weil es dunkel war. Oder der Radrennfahrer ist verwischt, weil er für die Zeiteinstellung zu schnell war. Aber von der Belichtung des Bildes her ist “alles richtig”. Dieser Modus wird von vielen Anfängern genutzt.

P

P bedeutet Programmautomatik. Es ähnelt der Automatik von oben, erlaubt dir aber Kontrolle über die Einstellungen, indem du die Blende, Zeit oder ISO verändern kannst. P kannst du in Situationen nutzen, in denen du wenig Zeit hast oder einfach für Schnappschüsse.

A

A bedeutet Aperture = Blende. Bei einigen Kameraherstellern steht dort Av. In dieser Einstellung wählst du die Blende vor und die Kamera gibt dir automatisch die notwendige (und mögliche) Zeit Einstellung. Du kannst die von der Kamera möglichen Spielräume für die Zeit durch Erhöhung des ISO-Wertes vergrößern. Diese Einstellung kannst du verwenden, wenn du genau weißt, welche Blende du verwenden möchtest, aber dich nicht um die nötige Zeiteinstellung kümmern möchtest. Wenn du ein Porträt machen möchtest, oder dein Subjekt einfach vor einem unscharfen Hintergrund fotografieren möchtest (Freistellen), wählst du einen kleinen Blendenwert (F2, F4). Willst du aber eine Landschaft ablichten, wählst du Blenden ab F8. Nach kurzer Zeit wirst du ein Verständnis für die Blende und die Bedeutung der Werte haben, und es wird für dich kein Problem mehr sein, dich für die “richtige” Blende zu entscheiden. Hier solltest du dich auch mit dem Thema Schärfentiefe beschäftigen.

Menü
Freigestellt mit Blende 4.5
Eisbauem
Freigestellt mit Blende 6.7 – allerdings mit Makro-Objektiv

S

S steht für shutter-priority, also Auslösezeit. Bei einigen Kamera Herstellern steht dort Tv. Diese Einstellung wählst du, wenn du genau weißt, welche Zeit du für deine Aufnahme brauchst – die Kamera wird dir entsprechend die passende Blenden-Einstellung liefern. Auch hier kannst du Spielräume durch Erhöhung des ISO-Wertes verändern.

Diese Einstellung ist perfekt, wenn du zum Beispiel Sport oder Mitzieher fotografierst. Du wählst beispielsweise 1/1000 Sekunde als Zeit vor, stellst ISO auf den Wert deiner Wahl ein und die Kamera macht den Rest. Du brauchst nur noch auszulösen. Probiere diese Einstellung (S) mit unterschiedlichen Zeiteinstellungen aus, um ein Gefühl dafür zu entwickeln. Auch um deine Aufnahmen aus der Hand verwacklungsfrei zu halten, kannst du mit dieser Einstellung arbeiten. Werte kleiner als 1/60 Sekunde lassen deine Bilder scharf bleiben, längere Zeiten solltest du nur mit dem Stativ fotografieren.

Motorradfahrer
Mitzieher mit 1/125 Sek

Bei einem “Mitzieher” bewegst du die Kamera in gleicher Geschwindigkeit, wie dein sich bewegendes Subjekt. Dadurch wird alles andere unscharf (Bewegungs-Unschärfe). Hätte ich die Kamera nicht bewegt, wäre das Motorrad unscharf geworden.

Kennst du meine Fotoworkshops? Ob in kleiner Gruppe oder im Einzelcoaching am Wunsch-Ort in Schleswig-Holstein lernst du viel über technische Themen der Fotografie aber auch über Bildgestaltung.

M

M bedeute manual. Also manuell. Hier hast du die volle Kontrolle über alle Einstellungen der Kamera. Du regelst selbst die Blende, die Zeit und den ISO-Wert um dein Bild optimal zu belichten. Wenn du schon in den anderen Modi – P und S – fotografiert hast, hast du bereits alle Werte schon einmal selbst bestimmt. Im Modus M kommt jetzt alles zusammen.

Jetzt solltest du ein gutes Verständnis für das Belichtungsdreieck haben, um zu wissen, wie diese drei Parameter aufeinander einwirken. Lies dir doch dazu meinen Artikel zum Belichtungsdreieck durch. Dort kannst du dir auch meine Cheatcard und das Belichtungsdreieck herunterladen.

Wann du den Modus M wählen solltest? Wann du willst. Am Anfang ist dies vielleicht nicht die ideale Einstellung, wenn es auf die Geschwindigkeit ankommt, zum Beispiel in Situationen, in denen viel passiert oder das Licht sich ständig verändert. Andererseits können gerade diese Herausforderungen dich schneller an die vollständige Beherrschung deiner Kamera bringen.

Einstellrad an Kamera P A S M
Manueller Modus

Du hast sicher noch mehr Einstellmöglichkeiten am Rädchen – eine zum Beispiel, die Scene oder ähnlich heißt. Dort kannst du nach den Gegebenheiten eine Vorauswahl treffen, und die Kamera “übersetzt” das in die richtigen Einstellungen. Benutzte diese Einstellung nicht – auf lange Sicht solltest du dich darauf konzentrieren, die Einstellungen A, S und M zu verstehen und zu beherrschen. Alles andere bringt dich nicht weiter. Schau auch immer wieder einmal in dein Kamera-Handbuch oder kaufe dir ein gutes Buch für deine Kamera oder besuche einen Workshop (zum Beispiel bei mir 🙂 ).

Ich fotografiere ausschließlich im manuellen Modus. Da ich fast nur Landschaften und stillstehende Objekte fotografiere, kommt es für mich nicht auf Geschwindigkeit an. Allerdings habe ich auch so manches Mal schnell an den Reglern drehen müssen, um zum Beispiel Schwäne im Flug zu fotografieren.

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