Norwegen: Herbst 2023 – Teil 2

Norwegen: Herbst 2023 – Teil 2

Dies ist der zweite Teil des Reiseberichts unseres Roadtrips durch Norwegen im Herbst 2023. Den ersten Teil findest du hier

Die Nacht hatte uns leider nur schwache Nordlichter gebracht, aber immerhin – es waren die Ersten dieser Reise.

16.09.23 Auf zu den Vesterålen

Wir wachten zu bedecktem Himmel auf, fuhren dann von Senja herunter in Richtung Vesterålen. Auf den Vesterålen wollten wir uns umsehen und dann gemütlich nach Andenes an der Spitze zu fahren. Dort wollten wir am 20.09. an einer Wal-Safari teilnehmen.

Sørstraumen
Sørstraumen

Also fuhren wir in Richtung der Vesterålen und übernachteten am Campingplatz Camp Solbergfjord. Ein netter kleiner Platz mit Aussicht auf den Fjord. Und mit Waschmaschine 🙂

Der nächste Morgen war trüb mit vielen Wolken, aber das gibt in Norwegen auch oft gute Bilder.

An der FV86
An der FV86
Schafe
Immer wieder, diesmal mit Glocken

Und mittendrin, während einer kurzen Pause, hat mein Camper die 50.000 km geknackt!

Wäldchen mit Fahne
Austerbotn

Übernachtet haben wir am Austerbotn bei Leiervika mit Blick direkt auf den Fjord.

Austerbotn
Austerbotn

Der 18.09. führte uns endgültig auf die Vesterålen. Wir fuhren nach Vinje an der Küste und von dort nach Nordjordsanden. Dort angekommen erhielten wir die Mail, dass die Wal-Safari wegen der Sturmlage ausfallen sollte. So schade! Werden wir aber im nächsten Jahr nachholen. Weil der Wind uns auch hier stark ärgerte, haben wir die Vesterålen wieder verlassen und die weitere Erkundung auf das nächste Jahr verschoben.

Nahe Nordjordsanden
Nahe Nordjordsanden

18.09.23 Lofoten und wieder Nordlichter

Stattdessen sind wir auf die Lofoten gefahren.

Berge der Lofoten
Berge der Lofoten

Hier schlugen wir unser Lager bei “Rolfs Bar” in Laukvik auf. Es handelt sich hierbei nicht wirklich um eine Bar, sondern um eine rumpelige Hütte (zwar mit Tresen, aber …).

Rolf Bar
Rolfs Bar

Wir hatten wieder einmal einen schönen Blick auf das Meer. Hinzu kam, dass die Aurora-Apps eine farbenfrohe Nacht versprachen. Der Sonnenuntergang ließ sich schon einmal gut an.

Sonnenuntergang an Rolfs Bar, Lofoten
Sonnenuntergang an Rolfs Bar, Lofoten

Irgendwann, während wir Karten spielten, schaute ich hinaus. Und ja! Es war bunt! Die Nordlichter waren da, und es waren kräftige, vor und hinter uns! Und zum ersten Mal sah ich welche in blau-weiß.

Nordlichter
Nordlichter
Nordlichter
Nordlichter
Nordlichter

Irgendwann konnte ich trotz diverser Aufwärmpausen im Camper nicht mehr. Es war kalt, stürmisch und spät. Hundemüde fiel ich ins Bett. Meine Tochter hatte schon einige Stunden vorher die Segel gestrichen.

19.09.23 Sturm und kein Gas

Am nächsten Morgen hatte der Sturm uns so richtig eingeholt. Wir entschlossen uns, die Lofoten wieder zu verlassen, wir kannten die Inselgruppe schließlich schon ganz gut. Wir sind den Landweg gefahren, um etwas mehr von der Landschaft zu sehen (und auch um Fähren zu vermeiden).

Eigentlich wollten wir nicht so weit fahren, und hatten schon einen netten Platz zum Schlafen ausgesucht, aber dann passierte, was kommen musste: Gas war alle. Wir nutzen das Gas nur zum Kochen, aber irgendwann sind 5 kg eben auch leer. Ich fand heraus, dass wir am nächsten Morgen in Narvik unsere Flasche nachfüllen lassen könnten. Prima! Dann brauchten wir nur noch einen Schlafplatz in der Nähe.

Der Sturm war mittlerweile so stark, dass der ausgesuchte Platz “nicht mehr ging”. Der Camper wurde sowas von durchgeschüttelt! Ich fand dann noch einen WoMo-Platz mitten in Narvik. Dorthin fuhren wir. Und ja, der Platz war geschützt. Zwar laut (neben dem Güterbahnhof!), aber dagegen gibt es ja Ohropax, die Pflichtausstattung aller Reisenden. Gekocht haben wir trotzdem. Für genau so einen Fall hatte ich mir bei Amazon mal eine mobile Induktionsplatte (Affiliate Link) gekauft. Die fährt seitdem immer im Camper mit.

Morgens konnten wir dann die Gasflasche auffüllen lassen und konnten dann endlich die Stadt verlassen.

Viewpoint
Viewpoint

Wir sind der E6 weiter in Richtung Süden gefolgt, bis wir unseren Schlafplatz erreichten: eine Parkbucht neben dem Tömmernes Tunnel. Das hört sich für Außenstehende vielleicht etwas eigenartig an, zur Erklärung: früher führten die Straßen immer um die Berge herum. Aber nach und nach werden diese Wege durch Tunnel ersetzt. Die alten Straßen bleiben meist erhalten, als Umleitungsstrecke oder weil es Anwohner gibt.

Ein ruhiger Schlafplatz

In diesem Fall war die alte Strecke gut erhalten, und nur ein Gehöft als Anwohner vorhanden (danke, Google Earth). So gab es fast keinen Verkehr und wir sollten mit guter Aussicht auf den Fjord einen schönen Abend und eine ruhige Nacht bekommen. Doch erst stand Arbeit an – ich hatte 500 g Garnelen gekauft (Reker). Meeresfrüchte sind in Norwegen sehr günstig, und nach dem Pul-Einsatz konnten wir lecker Spaghetti Aglio e Olio mit gebratenen Garnelen schmausen.

21.09.23 Polarkreis und Burger

Am 21.09. überquerten wir nach einer Fahrt durch das wunderschöne Saltfjellet aber leider bei regnerischem und stürmischen Wetter wieder den Polarkreis. Diesmal an der E6 am Artic Circle Center und bei 1°.

Arctic Circle Center
Arctic Circle Center

Wir hatten beide keine Lust auf das Center und sind daher durch die wunderschöne Landschaft weitergefahren bis zum Camping Haugen. Die Strecke werden wir nächstes Jahr bei hoffentlich besserem Wetter noch einmal fahren. Wird sich lohnen!

Nach einer schönen Dusche und einer ruhigen Nacht ging es weiter Südwärts. Es regnete immer noch, aber unser Tages-Highlight würde das vielleicht aufwiegen können.

Gegen 17:00 kamen wir am Vuddo Valley an. Vuddo Valley ist ein waschechter American Diner! Mit viel Liebe zum Detail, Amerika und Autos wurde hier ein Restaurant geschaffen, wie wir es noch nie gesehen hatten.

Vuddo Valley
Vuddo Valley
Vuddo Valley
Vuddo Valley
Vuddo Valley, Blues Brothers
Vuddo Valley, The Blues Brothers

Wir bestellten uns Burger mit Pommes und schmausten in dieser bunten Welt.

Vuddo Valley
Vuddo Valley
Vuddo Valley
Vuddo Valley

Wen es hierher verschlagen sollte: besuche auch das Museum im oberen Stock (kostenlos), es lohnt sich.

Nach dem Essen sind wir weiter zu einem alten Eisenwerk, Mostadmark Jernverk, gefahren, und konnten dort neben einem niederländischen Camper und dem reißenden Fluss unsere Nacht verbringen.

23.09.23 Trolle

Der 23.09. führte uns an die E136. Die Landschaft im unteren Bereich, bevor es an den Trollvegen geht, ist einfach grandios. Wir sind zwischendurch einfach abgebogen, um die landschaftlichen Schätze aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, und das hat sich sehr gelohnt. Die Gegend hier ist wirklich richtig schön. Wenn man Felsen, Wasser und Berge mag 🙂

Neben der E136
Neben der E136
Neben der E136
Neben der E136. Die Breite hätte mich auch noch interessiert. Passte aber.
Neben der E136
Neben der E136
Neben der E136
Neben der E136

Wir fuhren bis zum Trollstigen Resort (Campingplatz), wo wir wieder einmal eine ruhige Nacht verbrachten. Bei Temperaturen um die 4-5° in der Nacht hatten einige Jugendliche tatsächlich in ihren Zelten übernachtet. Ich glaube, die Norweger haben Frostschutz im Blut. Vielleicht lag es auch an den Bierchen, die sie vorher am Lagerfeuer zu sich genommen hatten …

Der 24.09. sollte der Tag werden, um wieder einen Haken auf meiner Bucket List zu setzen: den Trollstigen zu befahren.

Ich bin in den letzten zwei Jahren in Norwegen etliche Straßen gefahren, die herausfordernder sind, als der gezähmte Trollstigen. Aber nachdem ich nun 3x nicht die Chance hatte (wegen Sperrungen), sollte es dieses Mal unbedingt klappen.

Am Trollstigen
Am Trollstigen

Wir näherten uns von Norden, daher sollten wir den Trollstigen aufwärts befahren.

Am Trollstigen
Am Trollstigen

Ich hätte so gerne meine Hummel steigen lassen, aber der verflixte Kompass ließ sich immer noch nicht kalibrieren. Also fuhren wir ohne Luftbilder die 11 Kehren des Trollstigen. Oben angekommen haben wir darauf verzichtet, zu parken und die Aussicht zu genießen. Soo toll war die Fahrt nicht gewesen. Resultat: der Trollstigen ist absolut überbewertet. Landschaftlich schön und interessant, sicher. Aber eben nicht das tollste Stück Straße oder Landschaft, das mir bisher in Norwegen untergekommen ist.

Wir fuhren weiter die FV63 in Richtung Valldal, wo neben der Straße noch diese alte Brücke zu sehen ist.

An der FV63
An der FV63

Von Valldal aus sind wir der FV650 bis zur Fähre Stranda gefolgt, dann ging es über die FV60 weiter bis zur FV655, der wir bis in das Norangsdalen folgten. Dort sind einige frühere Sennerinenhütten (Sitzhäuser) zu finden.

An der FV650
An der FV650

Früher mussten die Sennerinen abends zu den Kühen, diese melken und die Nacht dann in den Sitzhäusern verbringen (unter den Links findest du Bilder aus dieser Zeit). Am Morgen wurde noch einmal gemolken und die Frauen brachten die Milch nach Øye. Dort arbeiteten die Frauen auf den Höfen, bis sie zum Abend wieder zurück zu den Kühen gingen.

Stavbergsetra
Stavbergsetra, ganz versteckte Häuser
Stavbergsetra
Stavbergsetra, diese Häuser sind auch unter den Links oben zu finden
An der FV650
An der FV650

Nach diesem Abstecher sind wir noch ein kleines Stück zum Oppstrynsvatnet gefahren und haben dort auf einem kleinen Campingplatz eingecheckt.

<- Teil 1 verpasst oder weiter zu Teil 3

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