Brauchst du Filter für deine Fotos?

Brauchst du Filter für deine Fotos?

Filter – welche Filter gibt es, welche machen Sinn?

Es gibt für die Fotografie verschiedene Filter, aber welche sollte man haben? Und welche sind unnötig? Ich versuche diese Fragen hier zu beantworten.

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Filterformate

Zunächst einmal – das Format. Es gibt runde (Rollei F:X Pro Starter Kit I Filterhalter für 100mm Rechteckfilter, inkl. Verlaufsfilter Soft GND8 & Polfilter, Objektivadapter 52 – 82mm, Filtertasch.” target=”_blank” rel=”noreferrer noopener”>Steckfilter). Beide erfüllen grundsätzlich den gleichen Zweck, es gibt aber feine Unterschiede.

Steckfilter-System
Steckfilter-System

Schraubfilter werden direkt (oder mittels Adapter) auf das Objektiv geschraubt, Steckfilter sind 100×100 oder 100×150 oder 150x150mm große Scheiben, die in ein Stecksystem gesteckt werden. Nur der Polfilter (später mehr dazu), ist ein runder Schraubfilter. Wie auch bei den Schraubfiltern können hier mehrere Filter kombiniert werden.

Entscheidet man sich für Schraubfilter, sollte man sich Filter in der größten Größe kaufen – 82 mm – und dann mittels Step-Down-Ringen auf die vorhandenen Objektiv-Durchmesser adaptieren.

Schraubfilter
Schraubfilter

Der Vorteil liegt hier darin, dass nur 1 x ein Schraubfilter gekauft wird, der dann für alle Objektivgrössen verwandt werden kann. Aber aufpassen: je mehr Zwischenringe verwandt werden desto größer ist die Gefahr der Vignettierung! Also immer möglichst schmale Zwischenringe und immer nur je einen je Adaption verwenden, kauft kein Set und baut dann damit einen Tunnel an Ringen. Es gibt Step-Down-Ringe in größeren Abstufungen, zum Beispiel 82-77, 82-67 oder 82-54mm Durchmesser usw.

Bei Steckfiltern ist es ähnlich – auch hier wird auf die passenden Objektivdurchmesser adaptiert.

Filter Typen

Es gibt ND, GND, Pol-, UV-, Farb- und Glasfilter. Am häufigsten findest du unter Fotografen die ND-, GND- und Polfilter.

Steckfilter System von Haida mit Adapter-Ringen und Polfilter
Steckfilter System von Haida mit Adapter-Ringen und Polfilter

UV Filter (Ultraviolet Filter)

sie filtern das UV Licht. Sie sind im Allgemeinen als sinnlos und überflüssig verschrien. Mir ist auch kein sinnvoller Einsatzzweck bekannt. UV Filter kenne ich nur als Schraubfilter. Ich habe keinen.

Farb Filter

kommen in der digitalen Fotografie kaum noch vor. In der analogen allerdings schon.

Glasfilter

bestehen nur aus – Glas. Und filtern schlichtweg – NICHTS. Wofür kann so ein Filter sinnvoll sein? Wer unter schwierigen Bedingen fotografiert, möchte vielleicht das Glas des Objektivs vor Kratzern schützen. Das könnte z.B. beim Fotografieren im Sandsturm oder im Feuerwerk der Fall sein. Man sollte aber bedenken, dass eine Kombination mit anderen Filtern zu unvorhersehbaren Resultaten führen kann, also vor dem ernsthafte Einsatz einfach mal ausprobieren. Glasfilter kenne ich nur als Schraubfilter.

ND Filter

genauer: Neutral Density Filter, filtern das Licht und verlängern die mögliche Belichtungszeit. Siehe dazu auch meinen Foto-Wissen Artikel zu Langzeitbelichtungen. Aber nicht nur für Wasserfälle oder Wellen sind ND Filter gut. Beispiel: du willst bei hellstem Sonnenschein ein Foto machen, deine Kamera kann aber nur als schnellste Zeit 1/2000 Sekunde belichten. Du brauchst aber noch kürzere Zeiten, denn das Bild ist zu hell! Ein ND Filter hilft. Verwendest du jetzt einen ND64 (also 6 Stops), kannst du die Zeit auf 1/30 Sekunde reduzieren, und hast mehr Möglichkeiten.

ND Filter sind meiner Meinung nach ein klares: Ja, brauchst du! Die häufigsten Grössen sind ND8, ND64 und ND1000, und genau diese haben viele Fotografen in ihrem Rucksack.

GND Filter

oder auch Grau-Verlaufs-Filter, sind Steckfilter (die gibt es mit hartem oder weichem Verlauf und in verschiedenen Stärken). Sie werden verwendet, um nur einen Teil des Bildes, z.B. den Himmel, zu verdunkeln. Der Einsatzzweck ist also bei hohem Dynamikumfang, vorwiegend in der Landschaftsfotografie. Viele Gegner der Grauverlaufsfilter sagen, dass der Effekt in der Bildbearbeitung nachgebaut werden kann. Das stimmt nicht unbedingt so. Die Nachbearbeitung kann hell ausgebrannte Bereiche nicht retten! Probiere es einfach mal aus. Einziges Hilsfmittel, wenn kein GND dabei ist, ist dann eine Belichtungsreihe zu schießen und diese dann in der Bildbearbeitung zusammen zu fügen.
Braucht man einen GND Filter? Hmmm. Ich habe einen, habe ihn aber tatsächlich erst ein paar Mal verwendet. Ich enthalte mich daher 😉

Polfilter

auch Polarisationsfilter genannt. Der Tausendsassa unter den Filtern! Verwendungszweck ist das Reduzieren von Lichtreflexen und Erhöhung des Farbkontrastes. Also immer, wenn Licht und Wasser und Himmel im Spiel sind. Der Polfilter kommt als Schraubfilter daher und lässt sich gut mit ND und GND Filtern kombinieren, sowohl in der Schraub- als auch in der Steckvariante. Achtung – obwohl in Steckfiltersystemen der Polfilter geschraubt wird, kann hier nicht ein gewöhnlicher Schraubfilter eingesetzt werden. Es muss der Filter sein, den der Hersteller anbietet. Und noch einmal Achtung: wenn du die Schraubversion verwenden willst, achte auf den Objektiv-Durchmesser.

Beispiel: der Polfilter nimmt die Reflexion von den Blättern. Die Farben wirken knackiger. Achte auch auf den Hintergrund!

mit Polfilterohne Polfilter

Beispiel: der Polfilter ermöglicht es, zu sehen, was sich unter der Wasseroberfläche verbirgt. Das funktioniert im Übrigen bei Fensterscheiben genauso gut.

mit Polfilterohne Polfilter

Brauchst du einen Polfilter? Ja, Ja und JA! Auf jeden Fall! Wenn du nur einen Filter haben dürftest – nimm den Polfilter. Tu es einfach. Du wirst es nicht bereuen.

Astro Filter

Astro Filter sind noch relativ neu am Markt. Sie sollen die Lichtverschmutzung durch nahe Städte oder andere Lichtquellen reduzieren. Ich habe keine Erfahrung mit diesem Filter Typ, werde das aber wohl noch nachholen.

Die Entscheidung

Aber was solltest du jetzt kaufen, Schraub- oder Steckfilter? Ich kann es dir nicht sagen, es ist eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels. Schraubfilter sind leichter, günstiger und einfacher in der Handhabung als Steckfilter. Wer allerdings mit Grauverlaufsfiltern arbeiten möchte, kommt um ein Steckfilter-System nicht herum. Häufig wird von von Landschaftsfotografen das Steckfilter-System bevorzugt. Wer allerdings nur die Verschlusszeiten bei Fotografie im hellen Tageslicht verlängern möchte, sollte Schraubfilter verwenden, und die Steckfilter nur dann benutzen, wenn die Kamera auf dem Stativ steht. Die Gefahr, dass eine Filterplatte aus dem System rausrutscht, ist einfach zu groß.
Ich besitze beide Systeme und nutze sie auch abwechselnd. Auf Reisen habe ich aus Gewichtsgründen allerdings eher die Schraubfilter dabei.

Hat dir dieser Artikel gefallen? Meine anderen Foto-Wissen Artikel findest du hier.

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